aus dem Vorwort von Dagmar Spelsberg-Sühling
Liebe Leserinnen und Leser!
Was ist gefragt in 2021? In manigfachen Erschütterungen und Umbrüchen?
Nüchternheit!
Meditierenden ist Nüchternheit nicht fremd. Denn die Übung ist ja, immer wieder zu schauen, was in uns ist, unaufgeregt wahr zu nehmen, im Hier und Jetzt zu verweilen. Sich nicht verein-nahmen zu lassen, weder von Regungen im Außen noch von Regungen im Inneren. Um dann, wenn es Zeit ist, das Nötige zu tun. Unaufgeregt. Klar. Aus Menschenliebe. Zum NACHHALTIGEN Wohl aller. Mystik und Widerstand nannte das Dorothee Sölle, Beten und arbeiten, heißt es in der Tradition.
„Seid nüchtern und wacht, dass nicht euer Widersacher der Teufel, … euch verschlinge“, heißt es im 1. Petrus 5,8. Und im Vater unser (Siehe Seite 18 u. 26): „Führe uns in der/durch die Versuchung“, oder „bewahre uns vor der Versuchung“.
Vertrauen!
Angesichts von Schreckensbildern: Wir haben einen Grund der uns trägt. Ihn zu ERFAHREN und ihn nicht nur zu postulieren oder theoretisch anzunehmen, darum geht es mehr denn je. „Der Christ der Zukunft wird ein Mystiker sein, oder er wird nicht mehr sein“, schrieb schon 1966 der kath. Theologe Karl Rahner. Und es bewahrheitet sich von Jahr zu Jahr mehr. Ohne die innere ERFAHRUNG dessen, dass wir geborgen sind, eingebettet in Gottes Gegenwart, können wir weder heilsam das Unsere tun, noch den Erschütterungen und Wirrnissen der Gegenwart standhalten.
Verbindung!
Dabei brauchen wir Menschen, denen wir vertrauen können, die ebenfalls ihre Sinne auf das Helle, auf Liebe und Vertrauen ausrichten, Menschen, die mit uns auf dem Weg sind.
Wichtig ist vielleicht, sich miteinander feste Rituale zu geben, die auch bei Kommunikationsabbrüchen und in Krisen Bestand haben: z.B. immer zu einer bestimmten Zeit in der Woche sich mit einem Ritual miteinander zu verbinden, miteinander zu meditieren, und das über die Ortsgrenzen hinaus, s. Seite 3.
Wir wissen nicht, was noch kommt, auch wenn wir wissen, dass am Ende alles gut ist.
Einen guten Weg in der Klarheit des göttlichen Lichtes!
Ihre Dagmar Spelsberg-Sühling