Was will Gott von mir?

oder:

wie kann ich den Weg finden, den Gott für mich vorgesehen hat?

Was will Gott von mir?

Manchmal, wenn ich mich Gott nahe fühle, habe ich den Eindruck, dass er etwas Besonderes von mir verlangen müsste – vielleicht etwas Schweres, etwas, das Gehorsam fordert. Doch das ist ein Missverständnis. Gott begegnet mir nicht mit Forderungen, sondern mit Liebe. Er schaut mich voller Güte an, er ist mir nahe, er lebt in mir. Früher habe ich mir eine gewaltige Stimme vom Himmel gewünscht, die mir befiehlt: „Tu dies oder das!“ Und ich hätte mich ergeben gefügt. Doch darum geht es nicht.

Wahre Spiritualität führt in die Freiheit. Gott will – so heißt es in der Bibel –, dass allen geholfen wird und wir zur Erkenntnis der Wahrheit kommen (1. Tim.2,3).  Und Paulus warnt: „Christus hat uns zur Freiheit befreit – lasst euch nicht wieder knechten!“ (Gal. 5,1)

Du bist ein Kind Gottes

Unsere tiefste Furcht ist nicht, dass wir unzureichend sind.

Unsere tiefste Furcht ist, dass wir kraftvoll sind über alle Maßen.
Es ist unser Licht, nicht unsere Dunkelheit, was uns am meisten erschreckt.
Wir fragen uns selbst: Wer bin ich, dass ich brillant, prachtvoll, talentiert und sagenhaft bin?
Tatsächlich, wer bist du, um das alles nicht zu sein?

Du bist ein Kind Gottes.

Dein zögerliches Spiel dient der Welt nicht.
Es wird nichts erhellt dadurch, dass du dich kleiner machst, damit andere sich in deiner Nähe nicht unsicher fühlen.
Wir wurden geboren, um den Glanz Gottes, der in uns ist, offenkundig zu machen.
Er ist nicht nur in einigen von uns, er ist in jedem von uns.
Indem wir unser eigenes Licht erstrahlen lassen, geben wir anderen die Erlaubnis, dasselbe zu tun.
Indem wir uns von unserer eigenen Furcht befreit sein werden, befreit unsere Gegenwart auch andere.

aus: Marianne Williamson, Rückkehr zur Liebe, zitiert aus  der Antrittsrede von Nelson Mandela

Erkenne dich selbst, um Gott zu erkennen

„Denn wer kommen will in Gottes Grund, in dessen Innerstes, der muss zuvor in seinen eigenen Grund, in sein Innerstes kommen, denn niemand kann Gott erkennen, der nicht zuvor sich selbst erkennen müsse.“ — Predigt 54b (Meister Eckhart ca.1260-1328)

Die schwerste Aufgabe ist oft nicht, Gott zu suchen, sondern sich selbst wirklich zu erkennen – ohne sich auszuweichen, ohne sich zu täuschen. Jesus spricht vom höchsten Gebot: Gott zu lieben und den Nächsten wie sich selbst. Die Liebe steht im Zentrum der ganzen Botschaft der Bibel.

EIn oft zitierter Spruch, der Franz von Sales (1567-1622) zu geschrieben wird, lautet:

Wenn dein Herz wandert oder leidet, dann bringe es behutsam an seinen Platz zurück und versetze es sanft in die Gegenwart Gottes. Und wenn du in deinem Leben nichts anderes getan hast, außer dein Herz zurückzubringen und in die Gegenwart Gottes zu versetzen – obwohl es jedes Mal wieder fortlief,  nachdem du es zurückgeholt hatttest, – dann hast du dein Leben wohl erfüllt.“

Sich selbst mit Liebe anzunehmen, sich zu achten und zu wachsen und den Nächsten wie sich selbst – das ist Teil des Weges.

Höre gut hin: Was ruft dich wirklich?

Wenn du eine innere Stimme hörst, die dich ruft, frage dich: Ist es wirklich Gottes Stimme oder eine andere? Ist es die Stimme eines inneren Kritikers, eines Antreibers – oder ist es die Stimme Gottes, der in Liebe spricht, größer als du dir vorstellen kannst?

Um das zu unterscheiden, hilft der Austausch mit anderen, das gemeinsame Suchen und das Unterscheiden der Geister, wie Ignatius von Loyola es nennt. Und wenn du dir dann sicher bist – dann trau dich! Geh deinen Weg.

Gott webt einen goldenen Faden durch deinen roten Lebensfaden. Was er von dir will, wird dir nicht fremd sein – denn er hat dich geschaffen und kennt dich besser, als du dich selbst kennst.

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