Unterscheiung der Geister III
Nikolaus von der Flüe (1417–1487), der Schweizer Nationalheilige, stellte eine einfache, aber tiefgreifende Frage: Was fördert mich – und was hindert mich – auf meinem Weg zu mir selbst und zu Gott?
Vielleicht kannst du dich selbst fragen: Was bringt mich wirklich weiter? Welche Entscheidungen führen mich zu mehr Klarheit, innerer Ruhe und Verbundenheit?
Dieses Anliegen fasste Nikolaus in einem Gebet zusammen:
„Oh du mein Gott, nimm alles von mir, was mich hindert zu dir. Oh du mein Gott, gib alles mir, was mich fördert zu dir. Oh du mein Gott, nimm mich mir und gib mich ganz zu eigen dir.“
Eigenverantwortung für dein Leben
Entscheidungen formen unser Leben. Vielleicht kennst du das Gefühl, an einem Wendepunkt zu stehen und dich zu fragen: Was ist richtig für mich?
Die größte Reue entsteht oft nicht aus falschen Entscheidungen, sondern aus denen, die nie getroffen wurden.
Die Unterscheidung der Geister kann dabei eine wertvolle Leitlinie sein. Sie lädt dich ein, nicht nur Meinungen von anderen zu übernehmen, sondern auch deine eigenen Impulse zu hinterfragen.
Allzu oft meinen andere zu wissen, was für dich „logisch“, „vernünftig“ oder „richtig“ ist. Doch es lohnt sich, weder vorschnell den Ratschlägen anderer zu folgen noch unreflektiert dem eigenen ersten Impuls zu vertrauen.
Nimm dir Zeit. Überlege: Fördert mich diese Entscheidung – oder hindert sie mich?
Vielleicht hilft dir die Unterscheidung der Geister, mit mehr innerer Klarheit den nächsten Schritt zu gehen.