Sexualisierte Gewalt hat nichts mit Liebe zu tun
Übergriffige Menschen sagen:
- „Du hast mich dazu provoziert. Du wolltest das doch.“ Nein – das ist keine Liebe. Kein Verlangen rechtfertigt eine Grenzüberschreitung.
- „Ich liebe dich wirklich.“ oder „Gott will diese Liebe.“ Nein – das ist keine Liebe. Liebe gibt Raum zum Atmen, zur Entwicklung, zur eigenen Entscheidung. Sie nimmt keine Freiheit.
- „Wenn du anderen davon erzählst, kommst du ins Heim.“ oder „Dann wird Mama traurig.“ Nein – das ist keine Liebe. Liebe zwingt nicht zum Schweigen, sie schafft Freiheit.
- „Du lügst schon wieder, jetzt muss ich dich bestrafen.“ oder „Das ist deine Schuld.“ Nein – das ist keine Liebe. Das sind nur Vorwände, um dich gefügig zu machen. Du bist nicht schuld.
- „Stell dich nicht so an, du willst es doch auch.“ Nein – das ist keine Liebe. Sexualität beruht immer auf gegenseitigem Einverständnis. Selbst wenn du jemanden liebst, darfst du Nein sagen – und dein Nein muss respektiert werden.
Sexualisierte Gewalt ist kein Ausrutscher.
Sie ist oft geplant und gezielt vorbereitet. Du darfst Nein sagen. Du darfst dir Hilfe holen. Du darfst gehen – auch wenn es nicht sofort gelingt. Auch wenn du dich beschmutzt fühlst: Du bist nicht allein. Du hast das Recht auf ein selbstbestimmtes Leben. Sexualisierte Gewalt hat nichts mit Liebe zu tun.
Kontakt für Betroffene und Fragenstellende:
- Unabhängige Beauftragte für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs der Bundesregierung: 0800-22 55 530
- Evangelische Kirche in Deutschland: (Mo bis Fr von 9:00 bis 18:00) 0800-5040602
- Kontakt für die Katholische Kirche übers Internet
- sonstige Ansprechpartner (Hilfetelefon „Sexueller Missbrauch“, Weisser Ring – Nummer gegen Kummer für Kinder und Eltern – Gewalt gegen Frauen, Zartbitter etc.