Gott im Alltag – Was heißt es für mich, Christ*in zu sein?

Was bedeutet es, Christ*in zu sein – mitten im Alltag, zwischen Wäschebergen, Arbeit, Verpflichtungen für andere,  Begegnungen und Gedankenflügen?
Ich, Esther Sühling, habe mich oft mit dieser Frage beschäftigt. Und weil ich glaube, dass sie viele von uns bewegt, entstand unter anderem diese Website: Gott im Alltag

Manche Menschen sagen: Es ist egal, was man glaubt. Andere sind überzeugt, dass nur ein bestimmter Glaube zur Rettung führt. Wir meinen: Keines von beidem trifft zu. Für mich geht es um etwas anderes. Etwas Heilsames.

Dieser Gedanke führt mich zu weiteren Fragen:

– Was ist heilsamer Glaube – für mich, für andere?
– Was hilft mir, verbunden zu bleiben – mit mir, mit anderen, mit Gott?
– Was lässt meine Spiritualität lebendig bleiben – auch wenn ich keine Zeit habe?

Und ich spüre: Jesus zeigt uns, wie Spiritualität im Alltag aussehen kann. Wie Liebe konkret wird – nicht nur im Hochglanzmoment, sondern in den Zwischenräumen.

Liebe als Richtlinie

Im Matthäusevangelium (Kapitel 22, 37-40) antwortet Jesus auf die Frage nach dem höchsten Gebot: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt. Dies ist das höchste und erste Gebot. Das andere aber ist dem gleich: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“

Diese Worte sind für mich zum inneren Kompass geworden. Sie helfen mir zu prüfen:
Dient mein Tun der Liebe – zu Gott, zu anderen und zu mir selbst?

Viele Menschen engagieren sich stark in Nächstenliebe, in Diakonie und Caritas, im Ehrenamt, in der Pflege von Angehörigen oder ziehen Kinder liebevoll auf. Manche vergessen dabei die Selbstfürsorge und Selbstliebe oder bezeichnen sie als Egoismus. Die Seele wird ausgelaugt und müde.
Wie kann ich dafür sorgen, dass meine Seele heil bleibt und wird?

Andere Menschen achten stark auf Selbstfürsorge und setzen klare Grenzen. Manchmal geht aber der Blick auf das Gemeinsame verloren, was einen wichtigen Teil eines funktionierenden Miteinanders ausmacht: „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.“ und bezeichnen die Hilfe für andere als Helfersyndrom.
Wie kann ich dafür sorgen, dass ich auch für andere da bin ohne mich zu verlieren?

Spiritualität ist nicht nur etwas für eine Stunde Gottesdienst oder für Auszeiten. Sie umgibt uns und durchdringt jeden Bereich. Auch wenn wir sie vergessen – sie ist trotzdem da.

Christusikone mit Bibel

Die Freiheit gehört zur Liebe

Dieser innere Raum zwischen mir und dem göttlichen Geheimnis ist etwas, zu dem kein anderer Mensch etwas zu sagen hat. Ich kann mir Rat und Wegweisung holen, aber niemand darf mir mit Drohungen etwas aufzwingen (siehe Seite „spiritueller Missbrauch„). Wenn mir jemand sagt, was ich glauben muss, was richtig und falsch ist, höre ich innerlich: 
„Prüft alles – das Gute behaltet.“ (1. Thessalonicher 5,21)
Ich darf prüfen soll prüfen.

Glaube ist keine Pflichtveranstaltung. Er braucht Freiheit – Herzensfreiheit.
„Zur Freiheit hat uns Christus befreit! So steht nun fest und lasst euch nicht wieder das Joch der Knechtschaft auflegen!“ (Brief des Paulus an die Galater 5,1)
Dieser Satz begleitet mich. Denn Liebe, die drängt, ist keine Liebe.
Glaube, der Angst macht, ist kein heilsamer Glaube.

Ein persönlicher, heilsamer Weg

Es gibt viele Pfade, um sich selbst und das göttliche Geheimnis zu entdecken.
Viele Wege, um sich in diesem Leben zu entwickeln, um im Frieden miteinander zu leben.
Viele Möglichkeiten, Liebe als Richtlinie, als Grundlage für das eigene Leben zu gestalten.

Weil ich christliche Wurzeln habe – und meine eigene Erfahrung der Gegenwart Gottes sich für mich im christlichen Rahmen gestaltet ist das Christliche mein Weg.

Und dich frage ich:
Was ist dein Weg?
Was bedeutet es für dich, Christ*in zu sein – dort, wo dein Alltag ist?

zurück zum Anfang
de_DEDeutsch
Datenschutz-Übersicht

Diese Website verwendet Cookies, damit wir dir die bestmögliche Benutzererfahrung bieten können. Cookie-Informationen werden in deinem Browser gespeichert und führen Funktionen aus, wie das Wiedererkennen von dir, wenn du auf unsere Website zurückkehrst, und hilft unserem Team zu verstehen, welche Abschnitte der Website für dich am interessantesten und nützlichsten sind.