Herzensgebet

Herzensgebet – Einfache und wirkungsvolle Übung für den Alltag

Das Herzensgebet war schon bei den Wüstenvätern in den ersten Jahrhunderten n.Chr. entwickelt worden und war eine Möglichkeit, immerwährend zu beten, also sich auf Gott zu konzentrieren, mit ihm Zeit zu verbringen. Eine der ältesten und weit verbreitesten Gebete war: „Herr Jesus Christus, erbarme dich meiner.“
Übrigens: Das Wort Erbarmen (rächäm) hat im Hebräischen die gleiche Wurzel wie Gebärmutter, Mutterschoß. Also heißt es eigentlich: gebärmüttere mich … umsorge mich! – Wir sind also nicht erbärmlich, sondern „umsorgungswürdig“.

Das Herzensgebet war lange Zeit und ist es heut noch besonders in der Ostkirche eine regelmäßige Übung. Aber auch in anderen Formen finden wir eine ständige Wiederholung von besonderen oder heiligen Worten, man denke nur an das Om Mane padme hum des Buddhismus. Oder auch beim Reiki oder anderen Praktiken, wo immer dieselben Worte wiederholt werden. Diese Worte sollen über einen selst hinausgehen und positiv konnotiert sein und für einen selber „stimmen“. Für viele stimmt das: „Herr Jesus Christus, erbarme dich meiner“ nicht. Dann wähle ein anderes Wort oder einen kurzen Satz z.B.: Licht, Liebe, Amen. (andere Möglichkeiten s. im Seitenkasten)

Das wiederholte Rezitieren eines Wortes, eines sehr kurzen Gebetes, z.B. des Namen Jesu, der Bitte nach Begleitung oder Erbarmen dient einerseits dazu, sich mit der göttlichen Atmosphäre zu verbinden, zu sich selber und zu Gott zu kommen. Andererseits hilft das Herzensgebet in der Meditationspraxis zur Achtsamkeit und Öffnung des eigenen Herzens. Nebenbei führt es oft dazu, innerlich und äußerlich ruhiger zu werden, Grübelgedanken zu durchbrechen, die Aufmerksamkeit zu erhöhen und den Stress abzubauen.
Das Herzensgebet wird z.B. in der Meditation wiederholt, vielleicht auch anfangs halblaut. Dann wird es verinnerlicht und wird quasi ein Ohrwurm, auch bei den Tätigkeiten des Alltags ist es im Hintergrund präsent. Später mag es soweit ins Unterbewusstsein dringen, dass man es auch noch im Schlaf betet.
Wenn man es ganz weltlich betrachtet, beruhigt eine ständige Wiederholung eines Gebets Körper, Atem, Kreislauf und stärkt die Immunkräfte. So ist das Herzensgebet sowohl für den Körper wir für die Seele wirksam.
Für mich hat das Herzensgebet eine heilende Wirkung und verstärkt mein Gefühl der Nähe zu Gott.

Hier in diesem Text können wir nur eine Ahnung vermitteln, einen kleinen Abriss, ich empfehle allen, eine ausführliche Einführung zu lesen. Gerne beantworten wir auch Fragen, die per email an uns gestellt werden.
Buchempfehlungen haben wir hier eingestellt.

In der Bibel ist das häufige, regelmäßige Gebet zu Gott immer wichtig, Jesus betete häufig. Und es findet sich auch die Empfehlung ein Mantra zu sprechen  – was damals natürlich nicht so genannt wurde, aber die Bedeutung ist dieselbe:

„Seid allezeit fröhlich, betet ohne Unterlass!“ (1.Tessalonicher 5,16-17)

Empfehlen möchten wir die Internetseite von VIA CORDIS zum Herzensgebet.
Lesenswert und vertiefend ist auch die Einführung zum Herzensgebet von Stephan Hachtmann: Das Herzensgebet – Wege zur spirituellen Lebensgestaltung.

Beispielworte für das Herzensgebet

Die Worte finden Dich – sagt man – Du spürst, ob sie passend sind oder nicht. Du kannst mit einem Satz beginnen, vielleicht ändert dieser Satz sich. Es wird empfohlen, den Satz, falls nötig, mit Bedacht zu ändern.
Jesus (Christus)
Amen
Oh Jeshua (aramäisch für Jesus)
Schalom
Gott, Du in mir und ich in Dir
Herr Jesus Christus, Sohn Gottes, erbarme Dich meiner.
Herr, eile mir zu helfen
Licht umgibt mich
Du bist da
oder ein anderes kurzes Psalmwort …