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Warum die drei Gesichter Gottes?
STOP – Kann ich überhaupt Gott beschreiben, erfassen – ist das nicht schon eine Einengung? Ist das nicht einkategorisieren, verfügbar machen? „Du sollst Dir kein Bildnis machen“, heißt es doch!
Ja, das stimmt. Andererseits brauche ich Bilder, Vorstellungen. Ich als Mensch kann mich nur in Vorstellungen bewegen. Gott bedeutet nur etwas für meinen Alltag, wenn ich mir Gott irgendwie vorstellen kann. Und die Bibel ist ja auch voll von Bildern. Diese Bilder sollen nicht starr sein, sondern sie können und müssen wechseln, sich ändern, sich entwickeln.
Sichtbar oben im Himmel wie der Große Alte Mann auf der Wolke ist Gott nicht – das wissen wir spätestens seit der erste Rakete, die um die Erde flog.
Aber was ist Gott dann – eine SIE ? („Als Gott den Mann schuf, übte sie nur“) oder ein ES ? – Transzendental – ein Geist – ein Bewußtsein – eine Atmosphäre? Liebe, die alles umgibt? oder etwas Heiliges „nur“ in mir selbst?
Ich brauche etwas Handfestes, etwas, womit ich „arbeiten“ und mich entwickeln kann.
Und dazu helfen mir die „Drei Gesichter Gottes“
(Die Drei Gesichter Gottes – sind nachzulesen u.a. bei Marion und Tiki Küstenmacher / Til Haberer in GOTT 9.0., dieser Artikel bezieht sich darauf.)
Neugierig? Dann lest weiter!
Das DRITTE Gesicht Gottes
in der Schöpfung, Gott in der Natur, in der Schönheit des Seins, im Universum, im Kosmos, in der werdenden Kraft. Hier können wir das göttliche Geheimnis erfahren, wenn wir spüren: Wir sind eins. Nikolaus von Kues z.B. schreibt: „In Gott ist alles eingefaltet, was ist. Gott ist die Entfaltung von allem. Er ist so in den Dingen, dass alle Dinge in ihm sind.“
Das Dritte Gesicht Gottes ist für viele erfahrbar und vereinigt viele Religionen – das Heilsame in der Natur, die Schönheit eines Sonnenuntergangs, die Gestalterkraft des Universums.
Das ZWEITE Gesicht Gottes
ist das DU, das Gegenüber, in der Liebe, der man sich hineingibt. Im VaterUnser, in dem Allmächtigen, All-Liebenden, Ewigen. In Jesus Christus. In der MutterGottes. In der Begegnung mit anderen, in dem das Ich ich werden kann. Gott als Du, der ansprechbar ist, mit Dank, Bitten, Lob und Zweifeln – an dem man sich reiben kann.
Der Mensch braucht ein Du, um zum Ich zu werden. Ist es nicht am Besten, Gott als das unendliche Du zu begreifen, denn das göttliche Geheimnis ist ein Gegenüber, das den Menschen nicht abhängig, sondern frei macht.
Im 1. Johannesbrief 4. Kapitel steht: „Niemand hat Gott jemals gesehen. Wenn wir uns untereinander lieben, so bleibt Gott in uns, und seine Liebe ist in uns vollkommen.“
Ein buddhistischer Mönch sagte mal: Wenn Du glaubst, du bist erleuchtet, besuche Deine Familie / Freunde.
Das Zweite Gesicht Gottes steht im Christentum oft so sehr im Mittelpunkt, dass das Erste Gesicht Gottes oft vergessen wird, ja sogar abgewertet wird. Es gilt (fast) als blasphemisch.
Das ERSTE Gesicht Gottes
das ist das ICHBIN. Und dieses große Ich BIN ist auch in mir. In meinem Tiefen immer schon vor mir da. Jesus zeigte das, indem er einerseits sagte: „Ich bin das Licht der Welt“ und gleichtzeitig: „Ihr seid das Licht der Welt.“
Wir sind Kinder Gottes. Wir sind geschaffen als Ebenbild Gottes. Gott ist in uns, das Göttliche Geheimnis leuchtet in uns, in jedem/r einzelnen. Ich bin nicht trennbar von Gott, denn Gott ist in mir und ich in ihm. Bei der unio mystica, in einem Erleuchtungserleben, wird diese EInheit bewußt erfahren.
Dass ich selber das göttliche Geheimnis in mir habe macht mich erhaben – fordert mich aber auch heraus zu einem Wachstums- und Reifungsprozess.
Gott ist mehr als du glaubst
Ist es nicht wunderbar zu wissen, dass Gott sich nicht auf ein Gesicht, eine Erscheinungsform einschränken läßt und er größer ist als wir es uns vorstellen?
Und mit diesen drei Gesichtern Gottes kann auch ich mich entwickeln und weiter gehen. Gott erfahren in der Schöpfung, im Du und in mir selbst.
Ich bin der ich bin –
Ich bin, der ich sein werde
Der Gottesname ist präsent, da – in allen Dingen –
in der Erde, in der Schöpfung, in Dir, auch in mir selbst.
Was bedeutet es für Dich:
Wenn Gott da ist – das große ICH BIN
In Dir – In mir?