„Gottesberührungen“
A. Maslow hat sie „peak-experience“, übersetzt „Gipfelerlebnis“, genannt. Eine Erfahrung, die über das eigene ICH hinausgeht,transzendental ist, sinnstiftend. In diesem Erleben, dieser mystischen Erfahrung, scheint sich ein anderer Horizont zu öffnen, das Denken ist klarer als sonst im Alltagsleben. Es beinhaltet oft ein tiefes Wissen von Sinnhaftigkeit oder Frieden, Verbundenheit mit Allem oder die Erfahrung von einer allumfassenden Liebe. Manchmal geschieht es durch ein (biblisches) Wort, einen Trost, einen Sonnenstrahl, einen Klang …
In der Bibel werden Gottesbegegnungen, Gottesberührungen, Gipfelerlebnisse, „Taborerlebnisse“ immer wieder beschrieben, vom brennenden Dornbusch bis zur Verklärung Jesu, dem „Damaskuserlebnis“ des Paulus und viele mehr.
Als ich, Esther Sühling, dann selbst ein solches Erlebnis hatte, habe ich es erst verdrängt. Das tat mir jedoch nicht gut und war meiner Gesundheit abträglich.
Erst später habe ich mich wieder dieser „Gottesberührung“, so will ich sie nennen – vorsichtig angenähert, und festgestellt, wieviele Menschen von solchen Erlebnissen berichten, aber oft damit nicht umgehen können. Manche ignorieren sie – wie ich – andere versuchen sie irgendwie zu erklären oder einzugrenzen – und manchen steigt sie zu Kopf. Wer diese Gottesberührungen ernst nimmt, kann daraus viel Kraft für sein Leben schöpfen – nach Maslow ist dies ein bedeutender Resilienzfaktor. (Abraham Maslow: „Jeder Mensch ist ein Mystiker“).
Wenn ich eine solche Berührung erfahre, brauche ich meist einen Weg, einen Rahmen, eine Gestaltungs- oder Ausdrucksmöglichkeit, um mit diesem überwältigen Erlebnis umzugehen.
Geholfen dabei hat mir meine geistliche Begleiterin (bei den Kirchen und auch Klöstern kann man danach fragen, oder auch im Internet googlen), und vor allem die Entscheidung, mich mit diesen Erfahrungen ernst nehmen – und mich weiterentwickeln zu können.