Warum?

Warum?

Warum ich? Warum tut Gott mir das an? Warum läßt Gott so viel Unrecht zu? Gibt es überhaupt einen Gott? Warum passiert soviel Böses? Ich habe das nicht verdient … warum passieren so schreckliche Dinge? Warum muss dies gerade mir geschehen?

Wir wissen nicht, warum schlimme Dinge passieren.

Warum tut Gott das?

Die Frage ist uralt,  In der Bibel gibt es viele Auseinandersetzungen mit Gott darüber. Nirgendwo steht, dass alles perfekt ist auf der Welt. Es steht nur da, dass Gott einen begleitet. Um es platt zu sagen: Jesus hatte es auch nicht einfach.
Die Antwortenauf diese Frage „warum?“ sind vielfältig und unsere Meinung nach oft ungenügend.
Wir wollen nur mal zwei Antworten aufführen:

Weil Gott uns Freiheit gibt  … Kein Erziehungsberechtigter läßt sein minderjähriges Kind auf die Straße laufen, sehend, dass es überfahren werden kann und sagt: Ja, ich habe dem Kind doch nur die Freiheit gegeben. Das wollte das so.

Weil es Gott nicht gibt … da tut man sich auch eine Menge an. Weil der eigene Vater nicht verhindert hat, dass man hinfällt, gibt es ihn auf einmal nicht (mehr)?

….

Wir wissen nicht, warum schlimme Dinge geschehen, auch wenn es Gott gibt.

Aber wir wollen nicht unsere Spiritualität, unseren Zugang zur inneren Quelle verlieren, nur weil die Dinge, die wir erleben, schlimm sind.
Gerade dann brauchen wir einen Glauben, der uns trägt. Die Dinge sind schon schlimm genug … und dann soll ich mir noch den Zugang zur Liebe abschneiden? Nein.

Die Dinge sind schon schlimm genug … und dann soll ich mir noch den Zugang zur Liebe abschneiden? Nein.

Wie gehen wir damit um?

Daher ist unsere Herangehen (entwickelt von Dagmar Spelsberg-Sühling):

Wie gehen wir mit den Problemen um, mit der Not, mit den Schwierigkeiten – mit dem „Scheißhaufen“?

Die Frage warum ist in vielen Bereichen hilfreich, Dinge zu verstehen. Aber manchmal lässt sie einen feststecken. Um dieses „Festgesteckte“ geht es hier.

Ich sagte zu dem Mandelbaum: „Erzähle mir von Gott.“

Und er blühte.

(aus China)

  1. Der Mensch hat ein Problem

2. Er schiebt das Problem Gott zu: Du bist schuld.

Und? Sieht er dann noch Gott? Kann der Kontakt mit dem Göttlichen weiterbestehen?

3. Der Mensch nimmt das Probelm zu sich – Ich bin schuld.

Und? Sieht er dann noch Gott? Kann der Kontakt mit dem Göttlichen weiterbestehen?

4. Das Problem wird nicht einem zugeschoben, sondern quasi daneben gestellt. Das „entschuldete“ Problem ermöglicht wieder den Kontakt zu Gott, zum Göttlichen.


Für den Begriff Gott kann auch ein anderer Begriff genommen werden:  Die Liebe, die Wärme, das was einen hält, der Urgrund des Seins, die universelle Energie, das göttliche Geheimnis? 

Der Ausgangspunkt ist:
Der Mensch hat ein Problem. Wie geht er damit um? (Bild1)

Eine Möglichkeit ist: Der Mensch nimmt das Problem zu sich (Bild2): Ich bin schuld. Ich bin schlecht. Ich verdiene es nicht besser.

Und – sieht dann der Mensch noch Gott? Kann der Mensch dann noch Gott wahrnehmen? NEIN

Die zweite Möglichkeit ist, der Mensch schiebt das Problem zu Gott (Bild 3): Du bist schuld. Du bist allmächtig, wieso lässt du das zu? Du musst grausam sein, dich gibt es doch gar nicht, alles Lüge.

Und – sieht dann der Mensch noch Gott? Kann der Mensch dann noch Gott wahrnehmen? NEIN

Dann verstellt der „Scheißhaufen“, das Problem, die Sicht auf Gott – auf das göttliche Geheimnis – der Mensch sieht Gott nicht mehr. Er schneidet sich  von seiner eigenen Ressource ab.

Die dritte Möglichkeit ist, keine Schuldzuweisungen zu machen (Bild4). Das Problem aus der Schuldenfalle zu lösen, es zu „entschulden“. D.h. ich erkenne zwar das Problem, ich muss es auch lösen oder damit umgehen. Aber ich schiebe weder mir noch Gott die Schuld zu.

Und – sieht dann der Mensch noch Gott? Kann der Mensch dann noch Gott wahrnehmen? JA

Das Problem ist nicht gelöst, jedoch der Umgang zu meinem Glauben frei.Meine Ressource, meine innere Liebe ist weiterhin da und für mich zugänglich.

Denn auf manche Warum fragen gibt es so keine Antwort. Sondern zu sagen: Ich weiß auf einer universellen Ebene nicht, warum (mir) das passiert, warum das so ist – aber was kann ich damit tun? Wie kann mir mein Glaube helfen, damit umzugehen? Wo kann ich mir Hilfe auf meinen Weg holen (geistliche Begleitung, Therapie) welche Werte begleiten mich (Unterscheidung der Geister,  Christ sein leben)?